Das Bühnenbild entstand als Konzept für das Science-Fiction-Musical „Astromaxx der Sternfahrer“* von Peter Blaikner (Musik: Cosi M. Goehlert) für die Kellerbühne Puchheim. Ziel des Entwurfs war es, die fünf verschiedenen Szenenbilder des Stücks mit einem Minimum an physischen Bühnenelementen umzusetzen
Szenenübersicht:
• Bild 1: Planet Gurki – Gasthof Galaxisblick: Ein improvisiertes Weltraumgasthaus aus alten Raumschiffteilen. Astromaxx spielt am Spielautomaten, während Roboter Armstrong, Isotoni und Walter für Betrieb sorgen.
• Bild 2: Raumschiff Roddenberry: Astromaxx als Pilot, Walter als Co-Pilot – das Schiff ist bereits im Flugmodus.
• Bild 3: Stern Omsk – Forschungslabor: Zelt, Tisch und ein Schirm. Theodor Zettel tanzt zu seiner eigenen, wissenschaftlich entwickelten Musik.
• Bild 4: Erde – Außenstelle Vier: Freies Feld mit Beobachtungsturm und riesigem „Vollverdoofungsschirm“. Kurt und Kuno, die Wächter, stehen in Unterwäsche, da ihre Uniformen gerade trocknen.
• Bild 5: Vollverdoofungszentrale: Ein Raum voller Elektronik und Schirme. Im Zentrum: der „Generalschalter“. Julia ist gefangen im Kraftfeld des „Großen Waran“.
Zentrales Element des Konzepts sind drei prismatische Körper mit dreieckigem Querschnitt, die je nach Szene unterschiedlich positioniert werden.
Die Formwahl basiert auf mehreren Überlegungen:
• Dreiecke ermöglichen gezielte Sichtachsen: Je nach Drehung ist nur eine Seite für das Publikum sichtbar.
• Die prismatische Form erinnert an visuelle Codes aus Science-Fiction (Raumschiffe, Stationen etc.)
• Durch die Geometrie entsteht eine hohe statische Stabilität – ohne dass eine aerodynamische Form notwendig wäre (im luftleeren Raum irrelevant).
• Die Prismen bilden die Basis der Szenografie und werden durch projektionsergänzte Kulissen und einfache Requisiten erweitert.
Requisiten & Ausstattung:
Neben den drei Prismen kommen je nach Szene folgende Objekte zum Einsatz:
• Tisch, zwei Sessel, Schirm
• „Vollverdooferschirm“ (TV/Monitor)
• Waschmaschine & Wäscheleine
• „Generalschalter“ – ein überdimensionaler Hebel
Das Bühnenbild wurde im Maßstab 1:25 als Arbeitsmodell umgesetzt.
• Material: Schwarzer Karton für die Prismen, Accessoires aus Karton und Alufolie
• Fixierung: Nadeln zur modularen Positionierung
• Kulissen: Drucke aus Photoshop-Bearbeitungen, beleuchtet mit Elektrolumineszenz-Folie
• Beleuchtung: RGB-LED-Lichterkette mit Farbwechsel
Das Konzept übersetzt die dynamischen, oft wechselhaften Szenarien des Musicals in ein kompaktes, visuell flexibles Bühnenbild. Durch den gezielten Einsatz geometrischer Grundformen und modularer Requisiten wird die wechselnde Raumwirkung über minimale physische Mittel erzeugt – ein klarer Vorteil in der Inszenierung für Kinder, bei der Übersichtlichkeit und klare visuelle Codes besonders wichtig sind. Gleichzeitig erlaubt das prismatische System eine spielerische, fast choreografische Transformation zwischen den Szenen – unterstützt durch Licht, Projektion und Farbe. Die Bühne wird so nicht nur Träger der Handlung, sondern Teil der Erzählung, ein wandelbarer Raum zwischen Planet, Raumschiff und Zentrale – mit eigenem Charakter, aber ohne starre Kulissenlogik.
(* Astromaxx der Sternfahrer by ™THEATERVERLAG MÜNCHEN e.K, Hamburg)