Die Cube-Clock war das erste Objekt, das im Rahmen eines bewussten Designprozesses entstand. Als gelernter Techniker war meine Herangehensweise damals noch eine eine gänzliche andere: Idee – Entwurf – Umsetzung. Ein Ansatz, der zwar präzise Handwerksarbeit ermöglicht, aber im Designprozess selten zu überzeugenden Ergebnissen führt. Das Briefing lautete, sich mit unterschiedlichen Materialien in einem Objekt auseinanderzusetzen. Was entstand, war eine ambitionierte, aber letztlich überladene Kombination aus Gebrauchsgegenstand, Lichtquelle, Schattenwurf und Materialspiel. Die Cube-Clock war technisch sauber gefertigt, in gestalterischer Hinsicht jedoch ein klarer Misserfolg.
Geplant war ein gezielter Schattenwurf der Zeiger durch transluzente Furnierflächen. In der Umsetzung zeigte sich jedoch, dass das Zusammenspiel von LED-Streulicht, Zeigerabstand und Lichtintensität die Lesbarkeit massiv beeinträchtigte. Eine alternative Lösung – etwa durch Einzeigerprinzip und gleichmäßige Ausleuchtung mittels EL-Folie – hätte das Konzept retten können, welches aber fragwürdig bleibt. Schlussendlich wurde zugunsten der Funktionalität auf eine Ausführung mit sichtbaren Zeigern umgestellt. Rückblickend markiert die Cube-Clock den Moment, an dem ich die Bedeutung von Iteration, Recherche und Prototyping im Designprozess begriff. Technische Präzision allein ersetzt keine gestalterische Entwicklung – und echte Gestaltung entsteht erst durch bewusste, strukturierte Reflexion.