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Metamorphose

Im Rahmen zweier freier Workshops entstand ein ungewöhnliches Selbstporträt: Zunächst ein modellierter Kopf, im Spiegelbild aufgebaut – später ergänzt um einen handgefertigten römischen Spangenhelm aus getriebenem Blech. Das Ergebnis: Ein augenzwinkerndes Denkmal für den Namenspatron Florian – mit großer Freude und gestalterischem Entdeckergeist umgesetzt.

Reflexion in Ton und Stahl –
Ein Selbstporträt auf Umwegen

Im Rahmen zweier freier Workshops entstand eines meiner persönlichsten, aber auch ungewöhnlichsten Projekte: Ein Selbstporträt, aufgebaut aus Ton und ergänzt durch einen handgearbeiteten Spangenhelm aus getriebenem Stahl.

Die erste Phase des Projekts fand unter der Leitung der Künstlerin Judith Wagner statt. Die Aufgabe bestand darin, ein Selbstporträt im Spiegel zu modellieren – eine Herausforderung, die sich als komplexer erwies als zunächst erwartet. Im Verlauf des Prozesses zeigte sich, dass die Ähnlichkeit mit meinem eigenen Gesicht eher lose blieb und stärker an meinen Großvater erinnerte. Trotz der Abweichung riet mir Judith Wagner davon ab, weiter zu korrigieren. Die Figur hatte bereits so viel Charakter entwickelt, dass jede weitere Bearbeitung das gewachsene Ausdrucksbild gefährdet hätte.

Parallel dazu nahm ich an einem Workshop bei Wolfgang Putz teil, der sich mit dem traditionellen Handwerk des Plattnerns – der Herstellung von Rüstungen aus getriebenem Blech – beschäftigte. Hier entstand die Idee, den Tonkopf durch die Anfertigung eines römischen Spangenhelms zu ergänzen. Die Vorbereitung auf dieses Teilprojekt war von intensiver historischer Recherche geprägt. Ich besuchte die Ausstellungen in Carnuntum, studierte alte Darstellungen und analysierte die Konstruktionsprinzipien römischer Helme. Diese Recherche stellte zugleich meine erste tiefgehende, wissenschaftlich fundierte Vorarbeit in einem freien Gestaltungsprojekt dar. Auf einer Metaebene schloss sich damit ein Kreis: Mein Namenspatron Florian wird in volkstümlichen Darstellungen häufig fälschlich in römischer Rüstung gezeigt – eine Zuschreibung, die in diesem Projekt augenzwinkernd reflektiert und aufgegriffen wurde.

Gestalterisch entstand dann eine skurrile Komposition. Ein freies Selbstporträt, getragen von einem historisch inspirierten Helm – inszeniert als Wandlampe. Die durchstochenen, leuchtenden Augen waren dabei weniger ein bewusst gesetztes Gestaltungselement als vielmehr eine notwendige Maßnahme: Beim Brand des Tonkopfes mussten Öffnungen geschaffen werden, um Spannungsrisse zu vermeiden. Rückblickend betrachtet ist das Projekt kein gestalterisches Meisterwerk im klassischen Sinn. Die Ausführung bleibt handwerklich und formal unvollkommen – aber gerade darin liegt sein Wert: Es dokumentiert die Freude am Entdecken, am spielerischen Experimentieren mit Material, Geschichte und Selbstbild – und markiert einen frühen Moment bewusster gestalterischer Auseinandersetzung.

 

 

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